Eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW wirft die Frage auf, ob die EU tatsächlich unverzichtbar auf russisches Erdgas angewiesen ist. Die Studie legt nahe, dass auch ohne russisches Erdgas die Versorgungssicherheit in der EU gewährleistet werden könnte. Länder, die bislang stark von russischem Erdgas abhängig sind, könnten demnach ihre Versorgung sichern. Dies könnte auch weiteren EU-Sanktionen gegen Russland nicht im Wege stehen. Die Importe könnten stattdessen auf andere Erdgasquellen aus Ländern wie Norwegen, den USA, Algerien, Katar, Nigeria und Aserbaidschan umverteilt werden. Insbesondere in Österreich, wo 93 bis 98 Prozent der Gasimporte aus Russland stammen, sind diese Erkenntnisse von großer Bedeutung.
Neue Blickwinkel auf die Versorgungssicherheit
Die Studie empfiehlt zudem, die geplanten Ausbauten an LNG-Importterminals zu überdenken, da sie als überdimensioniert betrachtet werden. Die Leiterin der DIW-Abteilung Energie betont den Nutzen eines raschen Umstiegs auf erneuerbare Energien, um Importabhängigkeiten zu verringern. Ein solcher Schritt könnte auch die Erpressbarkeit einiger europäischer Staaten reduzieren, so die Einschätzung der Experten.
Umfassende Empfehlungen für die Zukunft
Die EU importiert derzeit noch rund 14 Prozent ihres Erdgasbedarfs aus Russland, obwohl die DIW-Studie aufzeigt, dass alternative Bezugsquellen vorhanden sind. Die Empfehlungen der Studie könnten somit weitreichende Auswirkungen auf die Energiepolitik der EU haben. Eine Umverteilung der Erdgasimporte auf andere Quellen könnte die Versorgungssicherheit gewährleisten und den Weg für eine energiepolitisch unabhängigere Zukunft ebnen. Dies verdeutlicht die Bedeutung einer verstärkten Investition in erneuerbare Energien.