In Deutschland bedeutet Volljährigkeit das Erreichen des Alters von 18 Jahren, was im deutschen Gesetz eine entscheidende Rolle spielt. Mit der Volljährigkeit erlangt man die Mündigkeit, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert ist. Volljährige Personen sind geschäftsfähig, was ihnen ermöglicht, rechtlich bindende Verträge abzuschließen und eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Zudem sind sie ab diesem Alter strafmündig, was bedeutet, dass sie für strafrechtliche Konsequenzen zur Verantwortung gezogen werden können. Für viele junge Erwachsene beginnt mit der Volljährigkeit ein neuer Lebensabschnitt, in dem sie ihre Rechte wahrnehmen können, wie z.B. die Freiheit der Wohnsitzwahl oder die Wahlrechtsfähigkeit. Besonders relevant ist dies für Careleaver, die nach dem Verlassen von Einrichtungen eine eigenverantwortliche Lebensführung anstreben. Zusammenfassend ist die Volljährigkeit in Deutschland ein Meilenstein, der zahlreiche Rechte und Pflichten mit sich bringt.
Rechtsfolgen der Volljährigkeit
Die Volljährigkeit, die mit dem vollendeten 18. Lebensjahr eintritt, bringt entscheidende Rechtsfolgen mit sich. Ab diesem Zeitpunkt sind volljährige Personen rechtlich als Mündige anerkannt, was bedeutet, dass sie als natürliche Person eigenverantwortlich handeln können. In der Erwachsenenadoption wird beispielsweise der rechtliche Status des adoptierten volljährigen Kindes neu definiert, was sowohl im Erbrecht als auch in anderen Rechtsbereichen bedeutende Auswirkungen hat. Volljährige haben die Möglichkeit, Verträge eigenständig abzuschließen, was bisher von den Eltern oder gesetzlichen Vertretern geregelt werden musste. Die gesetzliche Erbfolge wird ebenfalls durch die Volljährigkeit beeinflusst, da volljährige Kinder, im Gegensatz zu minderjährigen, direkt erbberechtigt sind. Zudem können Hindernisse wie eine Betreuerbestellung aufgrund von psychischen Erkrankungen oder Abhängigkeiten die Rechte einer volljährigen Person einschränken.
Elternrechte und -pflichten bei Volljährigen
Volljährig werden bedeutet nicht nur, die volle Entscheidungsfreiheit zu erlangen, sondern auch, dass sich bestimmte Elternrechte und -pflichten ändern. Bei volljährigen Kindern leben Familien oft mit dem Wandel der familiären Bindung, besonders wenn es sich um Adoption, Stiefkinder oder Pflegekinder handelt. In vielen Fällen sind Eltern weiterhin barunterhaltspflichtig, selbst wenn ihre Kinder nun gesetzlich als volljährig gelten. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht bleibt ein relevantes Thema, besonders im Krankheitsfall oder Pflegefall, wo die elterliche Sorge neu geregelt werden muss. Auch Schulverordnungen und andere Gesetze, die die rechtliche Verantwortung der Eltern definieren, finden in diesen Situationen Anwendung. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass volljährige Kinder zwar eigenständig entscheiden können, die familiären Verpflichtungen jedoch weiterhin bestehen und oft neu interpretiert werden müssen.
Wichtige Vollmachten für Volljährige
Mit dem Erreichen der Volljährigkeit enden die gesetzlichen Vertretungsrechte der Eltern für ihre Kinder. Volljährige sind nun selbstständig verantwortlich für ihre finanziellen Angelegenheiten, was die Notwendigkeit von Vollmachten besonders relevant macht. Eine Generalvollmacht ermöglicht es beispielsweise, in wichtigen Entscheidungen wie Bankgeschäften, Investitionen oder der Erstellung von Steuererklärungen einen Bevollmächtigten zu bestimmen. Diese Vollmachten sind insbesondere dann entscheidend, wenn eine Person aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht in der Lage ist, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Die Vermögensverwaltung wird durch klare Vollmachten erheblich erleichtert und stellt sicher, dass die Wünsche des volljährigen Individuums respektiert werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen, um im Ernstfall gut gerüstet zu sein.