Ein Ersatzneubau, der mehr Schlaglöcher aufweist als die alte Brücke: Die A45-Talbrücke ‚Rahmede‘ bei Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen sorgt für Wirbel. Eine Bauingenieurin packt aus und enthüllt die Hintergründe des Desasters, das den Verkehr auf der Autobahn zum Erliegen brachte.
Der Termin für den längst überfälligen Ersatzbau wurde unter verschiedenen Verkehrsministern immer wieder verschoben. Das Planfeststellungsverfahren erwies sich als wahrer Bürokratie-Albtraum und führte zu unzähligen Verzögerungen. Doch nicht nur die langwierige Genehmigungsphase macht den Ingenieuren zu schaffen.
Politische Einflussnahme und fehlende Priorisierung von Infrastrukturprojekten werfen großes Fragezeichen auf. Interne Kommunikationsprobleme sorgen für Missverständnisse, wie ein privates Ingenieurbüro-Treffen enthüllte. Falsche Angaben wurden gemacht, vielleicht um Zeit zu gewinnen. Doch die Brücke selbst hatte keine Zeit: Ende 2021 wurde sie aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt, ein Schlag ins Gesicht der Pendler und Urlauber, die auf die Autobahn angewiesen sind.
Die mangelnde Präsenz und Planung des Ersatzneubaus hat diese Brücke zu einem Symbol der Versäumnisse gemacht. Das Brückendesaster im Rahmedetal zeigt deutlich, welche Konsequenzen politische Spielchen und ineffizientes Projektmanagement haben können. Es bleibt die drängende Frage nach der Zukunft der Verkehrsinfrastruktur, wenn Projekte wie die ‚Rahmede‘-Brücke auf der Strecke bleiben.