Über Moral und Ethik eines dem Partner nicht bekannten und von diesem höchstwahrscheinlich nicht gewünschten Seitensprungs kann man definitiv geteilter Meinung sein, selbst wenn es dafür immer viele Gründe gibt. Eines steht jedoch felsenfest: Die meisten Ausflüge in fremde Betten kommen ausschließlich deshalb ans Licht, weil der Seitenspringer sich schlichtweg amateurhaft verhält.
Für diesen Artikel haben wir mit Profis gesprochen, die wissen, wie man Dinge selbst vor Menschen geheim hält, mit denen man sogar schon seit Jahren Tisch und Bett teilt. Natürlich kann immer „Gevatter Zufall“ dazwischen grätschen. Im Normalfall sollte das Einhalten der folgenden eisernen Regeln jedoch sogar Verdachtsmomente unterbinden.
Regel 1: Buchstäblich „fremd“gehen
Dritte sind ein wichtiges Zünglein an der Waage, das darüber entscheidet, ob die Sache auffliegt oder für immer unentdeckt bleibt. Im Klartext: Wer fremdgeht, der sollte es mit einer Person tun, die weder er noch sein Partner mit höchster Wahrscheinlichkeit jemals (wieder) treffen werden.
Schlechte Karten für Seitensprünge im Bekanntenkreis und allgemein alles, bei dem Gefühle im Spiel sind. Ist wenigstens eines davon der Fall, lässt sich die Sache wahrscheinlich nicht auf ewig begraben wie in einem Atommüll-Endlager.
Regel 2: In der Fremde fremdgehen
Die Dame, mit der man vergangenes Wochenende die Betten zerwühlte, während die Partnerin zuhause schnarchte, entpuppt sich eine Woche später als die neue Kollegin der Holden. Oder das: Der Hotelbedienstete beim Einchecken ist der Sohn der Nachbarn und erzählt seinen Eltern brühheiß, dass er deren Frau Nachbarin in fremder Begleitung einen Schlüssel ausgehändigt hat. Klingt unrealistisch, kam jedoch in ähnlichen Konstellationen schon unzählige Male vor.
Bedeutet: Nicht nur muss das „sexuelle Gegenüber“ danach nie wieder auftreten, sondern darf es ebenfalls keinerlei Risiken geben, bei irgendeinem Schritt des Seitensprungs von Bekannten gesehen zu werden. Erneut kann der Zufall hier ein böser Zeitgenosse sein.
Die einzige Lösung besteht darin, so weit weg wie möglich von zuhause fremdzugehen. Wer im Pott wohnt und es beispielsweise auf Escort-Girls abgesehen hat, sollte dafür keinesfalls welche aus Recklinghausen nehmen, sondern die Extrameile fahren und zu Mädels aus München gehen – oder einer anderen so weit entfernten Stadt.
Regel 3: Einen realistischen Abwesenheitsgrund haben
Warum ist jemand, der beispielsweise niemals auf Montage arbeitet, urplötzlich für mindestens eine Übernachtung nicht zuhause? Wenn ein Partner sich schon solche Fragen stellt und keine ihm logisch erscheinende Antwort hat, bricht ganz schnell alles zusammen.
Ein wasserdichter Seitensprung lebt sowohl von stringenter Vorplanung als auch jeder Menge Plausibilität. Dabei gilt:
- Der Termin muss am besten mehrere Wochen im Voraus bekannt sein.
- Er muss vorgeblich wirklich dort stattfinden, wo es zum Seitensprung kommt – sonst deckt ein Blitzerfoto oder Knöllchen alles auf.
- Die Ausrede funktioniert grundsätzlich, ohne dass Dritte dazu den Mund halten oder gut lügen müssten. Also bitte keine Übernachtungen beim Bruder oder der besten Freundin.
Vielleicht will man sich sowieso ein neues Auto ansehen oder bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber abchecken, ob es dort bessere Konditionen gäbe. Je deckungsgleicher Lüge und Wahrheit sind, desto leichter fällt einem erstere und desto unwahrscheinlicher wird ein versehentliches Verplappern.
Regel 4: Handy ausschalten
Das Smartphone ist ein Verräter, den man nicht loswird. Weder kann man es bei der Abreise zuhause lassen noch es unterwegs einfach lautlos schalten, ohne verdächtig zu wirken. Nicht zuletzt, weil es unheimlich einfach ist, das Gerät metergenau zu orten, hilft eigentlich nur eines: Das Handy mitnehmen, aber es vollständig ausschalten, sobald es ernst wird.
Nur das gestattet es, sich plausibel mit einem leeren Akku herauszureden, falls der Partner versucht, das Gerät zu orten, anzurufen oder er eine unbeantwortet bleibende Nachricht schreibt
Profi-Tipp: Am besten vor Beginn des eigentlichen Seitensprungs eine Nachricht schicken wie „Akku leer, versuche Lademöglichkeit zu finden.“
Regel 5: Bargeld nutzen
Kontoauszüge und Kreditkartenrechnungen verraten alles und werfen Fragen auf. Abendessen offensichtlich für zwei etwa. Oder ein nicht zur Ausrede passendes Hotel. Daher gilt: Von A bis Z sollten alle Ausgaben, die mit dem gefährlichen Teil des Seitensprungs zusammenhängen, nur in Scheinen und Münzen beglichen werden.
Profi-Tipp: Bei einem gemeinsamen Konto das Geld langfristig im Voraus immer in kleinen Stückchen beiseiteschaffen.
Regel 6: Wegwerfkleidung verwenden
Es gibt tausende Spuren, die ein Seitensprung an Kleidung hinterlassen kann. Nicht nur Lippenstift oder ein fremdes Frauenhaar. Umgekehrt wirft es riesige Fragen auf, mit frischgewaschenen Sachen zurückzukehren. Da hilft nur Folgendes:
- Im Vorfeld mit Bargeld ein komplettes Fremdgeh-Outfit inklusive Unterwäsche beschaffen und beispielsweise auf der Arbeit verbergen.
- In normaler Kleidung losfahren und erst vor dem Seitensprung umziehen. Dabei das Alltags-Outfit geschützt unterbringen, damit es keine Gerüche annimmt.
- Auf dem Heimweg den Fremdgeh-Dress im Altkleidercontainer oder gegen Bares im Second-Hand-Laden entsorgen.
Zwischen diesen drei Punkten kommen jedoch noch Dinge hinzu, die wir in der nächsten Regel behandeln.
Regel 7: Keine Körperspuren mitbringen
Damit sind die Verräter unterhalb des Outfits gemeint – direkt am oder gar im Seitenspringer:
- Sex, selbst oral, nur mit Kondom. Geschlechtskrankheiten bringen selbst den härtesten Lügenbunker zum Einsturz.
- Keine Knutschflecke, keine Kratzer, keine Bissspuren, egal wie viel Spaß der Seitensprung macht.
- Vor dem erneuten Anziehen der Alltagskleidung unbedingt abseits des „Tatorts“ gründlich duschen – nötigenfalls an einer Autobahnraststätte.
Regel 8: Keine Fotos
In einer Zeit omnipräsenter Handys und Social-Media-Kanäle ist Fremdgehen definitiv unsicherer geworden, weil man nie weiß, in wessen Bildhintergrund man zu sehen ist. Seitenspringer sollten deshalb zumindest Orte meiden, an denen typischerweise besonders viel fotografiert/gefilmt wird. Vor allem Clubs, große Veranstaltungen etc. Zudem keine Intimitäten in der Öffentlichkeit.
Regel 9: Normal bleiben
Nur wenige Seitenspringer sind so eiskalt, dass sie danach nicht wenigstens etwas Reue verspüren. Just das macht die Sache noch brandgefährlich, wenn man alle anderen Regeln mustergültig beherzigt hat.
Denn danach darf sich das eigene Verhalten keinen einzigen Deut von dem vor der Tat unterscheiden. Keine neue Aufmerksamkeit für den Partner, keine Geschenke, kein gestärkter sexueller Appetit, kein urplötzlich selbstbewussteres Auftreten – um die typischsten „Reue-Verhaltensmuster“ zu nennen. Dazu gehört natürlich auch das exakte Gegenteil des geschilderten Verhaltens.
Regel 10: Klappe halten und leugnen
Wer zwanghaft nach dem Seitensprung den Drang verspürt, sich jemandem anzuvertrauen, der möge das bitte in einem Beichtstuhl oder bei einem Psychiater tun – weil nur diese Kreise einer Schweigepflicht unterliegen. Gegenüber allen anderen Personen heißt es künftig: Klappe halten. Keine Andeutungen vor den Freundinnen, kein Protzen auf der Weihnachtsfeier. Der Seitensprung hat nie stattgefunden. Das gilt sogar dann, wenn der Partner dennoch anfängt, Fragen zu stellen. In dem Fall gilt: Leugnen, leugnen und nochmals leugnen und notfalls lügen, bis die Balken brechen. Solange es kein Foto oder Video gibt, auf dem man eindeutig zärtlich ist oder gar Sex hat, lässt sich alles mit eiserner Disziplin irgendwie zurechtlügen. Bitte immer bedenken, was von der Aufrechterhaltung der Lüge alles abhängen kann.