Montag, 16.09.2024

Sparbuch war gestern: Wie Vermögensaufbau heute funktioniert

Tipp der Redaktion

Marcel Neumann
Marcel Neumann
Marcel Neumann ist ein vielseitiger Journalist, der mit seiner Kreativität und seiner Neugier immer wieder neue Perspektiven aufzeigt.

Noch vor einigen Jahren gehörte das Sparbuch zum guten Ton, wenn es um finanzielle Vorsorge ging. Oft gab es die Büchlein sogar im Papierformat. Taschengeld, Geburtstagsgeld und andere monetäre Zuwendungen wurden dann von Kindern und vor allem Großeltern gleichermaßen zur Bank gebracht und im Sparbuch verzeichnet. Doch der Blick auf die Zinsen enttäuschte häufig. Heute hat das Sparbuch ausgedient und an seine Stelle sind viele (digitale) Investmentmöglichkeiten getreten, die sogar höhere Renditen einbringen. In diesem Artikel werden sie vorgestellt.

Wertpapiere für geduldige Investoren

In den vergangenen Jahren haben sich Aktien, Anleihen und Fonds als bevorzugte Anlageinstrumente etabliert, insbesondere für langfristig orientierte Investoren. Der Grund für diese Beliebtheit liegt auf der Hand: Während das Sparbuch heute kaum noch Zinsen abwirft, bieten Wertpapiere das Potenzial für höhere Renditen, speziell in Zeiten steigender Aktienmärkte und Rekorddividenden.

Rekorddividenden als attraktiver Bonus für Aktionäre

Dividenden sind ein wesentlicher Faktor, der Wertpapiere attraktiv macht. Im Jahr 2024 haben börsennotierte Unternehmen weltweit rekordverdächtige Dividenden ausgeschüttet. Die USA sind dabei führend und verzeichneten mit 180 Milliarden Dollar die höchste Dividendensumme. Auch deutsche DAX-Konzerne trugen mit 53,8 Milliarden Euro wesentlich zum globalen Dividendenrekord bei.

Die Dynamik der Aktienmärkte: Chancen und Risiken

Der Aktienmarkt ist geprägt von Auf- und Abschwüngen, doch langfristig orientierte Investoren profitieren häufig von Wertzuwächsen. Unternehmen wie Alibaba und Meta haben in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt, wie stark der Wert eines Unternehmens und damit der Aktienkurs steigen kann. Allein im ersten Quartal 2024 wurden weltweit beeindruckende 339,2 Milliarden Dollar an Dividenden ausgeschüttet – ein Beweis für den anhaltenden Anstieg der Aktienkurse. Besonders bemerkenswert war die Dividendenausschüttung von Alibaba mit 2,6 Milliarden Dollar und Meta mit 1,1 Milliarden Dollar.

Wichtige Überlegungen für Investoren

Bevor man jedoch in Wertpapiere investiert, sollten einige grundlegende Überlegungen angestellt werden. Erstens ist die Risikobereitschaft entscheidend, denn Aktien können im Wert schwanken, und nicht jede Investition führt zu einem positiven Ergebnis. Geduld ist gefragt, da kurzfristige Marktbewegungen unvorhersehbar sind. Investoren, die ihre Anteile über einen längeren Zeitraum halten, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, von Kurssteigerungen und Dividendenzahlungen zu profitieren.

Zweitens spielt die Diversifikation eine zentrale Rolle. Wer sein Geld in verschiedene Unternehmen, Branchen und Regionen investiert, verteilt das Risiko und erhöht die Chance auf stabile Erträge. Ein ausgewogenes Portfolio, das Aktien aus verschiedenen Sektoren wie Technologie, Konsumgüter oder Finanzen umfasst, ist ideal, um Schwankungen auszugleichen und langfristig solide Renditen zu erzielen.

Immobilien-Beteiligungen jetzt auch für private Investoren

Immobilien-Beteiligungen galten lange Zeit als das Spielfeld von Unternehmen und institutionellen Anlegern. Große Summen wurden in Immobilienprojekte investiert, und die Beteiligten erzielten beeindruckende Renditen. Besonders bei großen Projekten wie zum Beispiel dem Bau des Hauptsitzes der GfK in Nürnberg waren es hauptsächlich Kapitalgeber, die sich mit beträchtlichen Beträgen beteiligten und von den lukrativen Erträgen profitierten. Unternehmen nutzen die Stabilität und Wertsteigerung von Immobilien, um langfristig hohe Renditen zu erzielen. Kapitalgeber, die sich frühzeitig an Projekten beteiligten, profitierten von langfristigen Wertzuwächsen und regelmäßigen Einnahmen aus Mieten oder Verkäufen.

Immobilien-Crowdfunding als Option für private Investoren

Ein Gegenentwurf zu den traditionellen Immobilien-Beteiligungen ist das sogenannte Immobilien-Crowdfunding. Diese innovative Methode eröffnet nun auch privaten Investoren die Möglichkeit, sich an Immobilienprojekten zu beteiligen. Anstatt hohe Summen zu investieren, können sie mit vergleichsweise kleinen Beträgen ab etwa 500 Euro in verschiedene Immobilienprojekte einsteigen. Immobilien-Crowdfunding erlaubt es privaten Anlegern außerdem, in Immobilien zu investieren, die sonst nur Großinvestoren vorbehalten waren.

Vorzüge und Nachteile des Immobilien-Crowdfundings

Die Vorteile des Immobilien-Crowdfundings liegen klar auf der Hand: Private Anleger können mit geringen Beträgen in den Immobilienmarkt einsteigen und so von den Renditen profitieren, die Immobilien versprechen. Das Risiko wird durch die Streuung auf mehrere Projekte minimiert, und es wird eine attraktive Verzinsung in Aussicht gestellt, die oft zwischen 4 % und 7 % pro Jahr liegt. Überdies entfällt für die Investoren der Verwaltungsaufwand, da die Projekte professionell betreut werden.

Jedoch gibt es auch Nachteile, denn Crowdfunding ist nicht frei von Risiken. Im Gegensatz zu traditionellen Beteiligungen besteht die Möglichkeit, dass das Projekt scheitert und Investoren ihr Geld verlieren. Die Erträge sind nicht garantiert, und es kann mehrere Jahre dauern, bis sich ein Projekt auszahlt. Zudem sind die Investitionen meist illiquide, was bedeutet, dass das Geld über den gesamten Projektzeitraum gebunden bleibt.

Investitionen in Edelmetalle: Sicherheit und Volatilität im Gleichgewicht

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten oder Währungsschwankungen steigen die Preise von Gold und Co. oft an, was sie zu einer attraktiven Absicherung gegen finanzielle Turbulenzen macht. Gold hat über die Jahre hinweg seinen Status als „sicherer Hafen“ gefestigt, da es unabhängig von Währungen oder Zinsentwicklungen ist. Silber und Platin bieten zusätzliches Potenzial, da sie in der Industrie weitverbreitet sind und daher von konjunkturellen Aufschwüngen profitieren.

Ein weiterer Vorteil ist die Diversifikation des Anlageportfolios. Edelmetalle korrelieren in der Regel nicht direkt mit anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen. Daher können sie das Risiko eines Portfolios reduzieren und die Stabilität erhöhen.

Risiken der Edelmetall-Investitionen

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Risiken. Edelmetallpreise können stark schwanken, was die Investitionen volatil macht. Marktbedingungen, geopolitische Ereignisse und Angebot-Nachfrage-Dynamiken beeinflussen die Preise und führen mitunter zu schnellen und unerwarteten Wertverlusten. Außerdem generieren Edelmetalle keine laufenden Erträge, wie es bei Aktien durch Dividenden der Fall ist. Wer in Edelmetalle investiert, spekuliert also auf die Wertsteigerung oder zumindest auf den Werterhalt und muss sich bewusst sein, dass diese Investitionen keinen Zins- oder Dividendenertrag bieten.

Ein weiterer Aspekt ist die Lagerung, denn physische Edelmetalle müssen sicher gelagert werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Zudem besteht das Risiko von Diebstahl oder Verlust. Wer in „Papiergold“ (Zertifikate oder Fonds, die den Goldpreis abbilden) investiert, muss wiederum darauf vertrauen, dass die ausgebende Institution tatsächlich die entsprechenden Edelmetallreserven hält.

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