SWERF, die Abkürzung für „Sex Worker Exclusionary Radical Feminism“, ist eine Bewegung innerhalb des Radikalfeminismus, die Sexarbeiterinnen ausschließt und argumentiert, dass Sexarbeit inherent ausbeuterisch und unterdrückend sei. Die Wurzeln von SWERF reichen bis zu den feministischen Diskursen der 1970er Jahre zurück, als einige feministische Aktivistinnen behaupteten, dass Sexarbeit patriarchale Strukturen festige und Frauen in abhängige Positionen dränge. Diese Auffassung steht im direkten Widerspruch zu den Ansichten vieler Sexarbeiterinnen, die für ihr Recht auf Selbstbestimmung plädieren und betonen, dass Sexarbeit in einem sicheren und einvernehmlichen Rahmen ausgeübt werden kann. Obwohl SWERF-Ideen oft als Teil einer größeren radikalfeministischen Diskussion betrachtet werden, sind sie auch eng verknüpft mit den Prinzipien des TERF – Trans-Exclusionary Radical Feminism, das trans Personen aus seinen Erzählungen ausschließt. Unterstützerinnen von SWERF vertreten die Ansicht, dass jede Form von Sexarbeit schädlich für Frauen sei, was innerhalb der feministischen Bewegung zu lebhaften Debatten über die Stellung und die Stimmen von Sexarbeiterinnen führt.
Feindliche Haltung gegenüber Sexarbeit
In der Debatte um Sexarbeit nimmt die feindliche Haltung gegenüber Sexarbeiterinnen und Prostituierten, oft bezeichnet als SWERF (Sex Worker Exclusionary Radical Feminism), eine zentrale Rolle ein. Vertreterinnen dieser Bewegung, zu denen auch Alice Schwarzer zählt, positionieren sich gegen die Rechte von Sexarbeiterinnen und propagieren eine Sichtweise, die als Teil des Radikalen Feminismus gilt. Im Gegensatz dazu stehen TWERF (Trans Women Exclusionary Radical Feminism) und TERF (Trans Exclusionary Radical Feminism), die ebenfalls eine trans*feindliche Haltung einnehmen und damit Transfeminitäten und deren Kämpfe marginalisieren. Solche feministische Strömungen führen häufig zu trans*feindlichen Attacken, insbesondere gegen Transwomen. Die feindliche Rhetorik wird zudem oft von einem Kontext begleitet, der auch anti-muslimischen Rassismus beinhaltet, wenn es um das Thema Sexarbeit geht. Verfechterinnen dieser Haltungen stehen im Widerspruch zu denjenigen, die die Rechte von Sexarbeiterinnen verteidigen, die, ähnlich wie FARTs (Feminist Activists for the Rights of Trans), für ein inklusives und respektvolles Verständnis von Sexualität und Arbeit eintreten. Der Feminismus muss sich daher kritisch mit diesen Strömungen auseinandersetzen, um alle Betroffenen, insbesondere auch Transfeminitäten, in ihrer Diversität zu unterstützen.
SWERF im Vergleich zu TERF
Die Konzepte des SWERF (Sex Work Exclusionary Radical Feminism) und TERF (Trans-Exclusionary Radical Feminism) sind beide Teil des radikalen Feminismus, unterscheiden sich jedoch in ihrer Zielgruppe und ihrem Fokus. Während SWERF Hurenfeindlichkeit propagiert und die Rechte von Sexarbeiter:innen ablehnt, zielt TERF auf die Negierung der Existenz und Identität von transgender Personen, insbesondere trans Frauen. Diese beiden Strömungen teilen eine gemeinsame Basis in der Diskriminierung gegen marginalisierte Gruppen, jedoch manifestiert sich ihre Ablehnung auf unterschiedliche Weise. SWERF positioniert sich gegen die Legitimierung von Sexarbeit und spricht sich gegen die Anerkennung der Selbstbestimmung von Sexarbeiter:innen aus, während TERF die Inklusion von Transfeminitäten innerhalb feministischer Diskurse ausschließt, was zu einer systematischen Erasure von trans Frauen führt. Beide Bewegungen werden kritisiert, weil sie zentrale Werte des Feminismus, wie Gleichberechtigung und Inklusion, untergraben und damit die Solidarität unter Frauen gefährden. Der Begriff TWERF, der für Transwomen Erasing Radical Feminism steht, wird manchmal verwendet, um die Überschneidungen zwischen SWERF und TERF zu kennzeichnen, wobei beide Strömungen eine affektierte Haltung gegenüber bestimmten Frauenidentitäten zeigen, die nicht in ihr striktes Weltbild passen.
Gesellschaftliche Auswirkungen von SWERF
Gesellschaftliche Auswirkungen von SWERF zeigen sich besonders in der stigmatisierten Wahrnehmung von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern. Der radikalfeministische Ansatz, der hinter SWERF steht, fördert Hurenfeindlichkeit und führt zu einer verstärkten Diskriminierung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Während Feminismus sich für die Rechte aller Frauen einsetzen sollte, schließt der SWERF-Ansatz häufig Sexarbeiterinnen aus, was zu einer Spaltung innerhalb der feministischen Bewegungen führt. Im Kontrast zu TERF (trans-exklusive radikale Feministen) und TWERF (trans-feindliche radikalfeministische Positionen) werden die Bedürfnisse und Stimmen von Transfeminitäten und Sexarbeitenden nicht gehört oder gar ignoriert. Diese negative Haltung beeinflusst nicht nur die Gesetze zur Prostitution, sondern auch das gesellschaftliche Klima, das Sexarbeiterinnen und ihre Möglichkeiten einschränkt, sich sicher und frei zu bewegen. Die gesellschaftliche Akzeptanz von SWERF-Idealen führt somit zu einer weiteren Marginalisierung von bereits vulnerablen Gruppen und verstärkt die Diskriminierung, die Sexarbeiterinnen oft erfahren. Um eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu schaffen, ist es entscheidend, diese schädlichen Ansichten zu hinterfragen und zu überwinden.