Eine Recherche ergab, dass von der EU finanzierte Sicherheitskräfte in Nordafrika systematisch Geflüchtete aufgreifen und in entlegenen Gebieten oder der Wüste aussetzen, während die EU dies offenbar weiß und dennoch mit den Behörden vor Ort kooperiert.
Die Rechercheergebnisse von ‚Spiegel‘, Bayerischer Rundfunk und Lighthouse Reports zeigen, dass dokumentierte Fälle in Tunesien, Marokko und Mauretanien existieren. Die EU-Zahlungen von mehr als 100 Millionen Euro für Grenzschutz und die Zusammenarbeit mit Tunesien und die Verschleppung und Aussetzung von Geflüchteten sind ebenfalls dokumentiert. Ebenso gibt es EU-Dokumentation des Vorgehens in Marokko und die Kooperation spanischer Polizisten in Mauretanien.
Es ist besorgniserregend, dass die EU die Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen in Nordafrika kennt, jedoch weiterhin mit den Behörden vor Ort kooperiert und Millionen an diese Länder zahlt.