Vom Diesel zum Stromer: Wie der Ruhrpott den Wechsel zum umweltfreundlichen Fahren schafft

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Der Ruhrpott ist seit jeher eine Region des Wandels. Wo einst Kohle und Stahl das Landschaftsbild prägten, entstehen heute innovative Konzepte für eine nachhaltige Zukunft. Die Transformation betrifft nicht nur die Industrie, sondern auch die Mobilität. In Städten wie Dortmund, Essen oder Duisburg steigt die Zahl der Elektrofahrzeuge spürbar, unterstützt durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Elektromobilität spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Emissionen und der Verbesserung der Luftqualität in den stark befahrenen Metropolregionen des Ruhrgebiets. Doch der Umstieg auf ein Elektro- oder Hybridfahrzeug wirft viele Fragen auf: Welche Vorteile bietet ein Stromer und wie sieht es mit den Kosten für Anschaffung, Laden und Wartung aus? Ein Blick auf die Fakten.

So viele Elektroautos sind in Nordrhein-Westfahlen unterwegs

In Nordrhein-Westfalen verändert sich die Mobilität spürbar. Immer mehr Menschen setzen auf Elektroautos, doch der Wandel steckt noch in den Anfängen. Anfang 2024 waren bereits über 306.000 Elektrofahrzeuge in NRW zugelassen – ein beeindruckender Zuwachs von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleibt der Anteil im Gesamtverkehrsaufkommen gering: Nur etwa drei Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge fahren rein elektrisch, während neun von zehn Autos nach wie vor mit Benzin oder Diesel unterwegs sind.

Besonders spannend ist der Blick auf die regionalen Unterschiede. Während Düsseldorf mit einem Elektroauto-Anteil von acht Prozent deutlich vorne liegt, hinken Städte im Ruhrgebiet wie Duisburg oder Herne mit rund drei Prozent hinterher. Hier zeigt sich: In vielen industriell geprägten Regionen ist der Umstieg auf Elektromobilität noch eine Herausforderung. Gründe dafür können eine noch nicht flächendeckend ausgebaute Ladeinfrastruktur, aber auch eine gewisse Skepsis gegenüber der neuen Technologie sein. Damit der Wandel auch im Ruhrpott Fahrt aufnimmt, braucht es gezielte Anreize und eine bessere Unterstützung für Autofahrerinnen und Autofahrer, die auf Stromer umsteigen möchten.

Vom Diesel zum Stromer Grafik 1

Ladeinfrastruktur im Ruhrgebiet: Wie gut ist die Region aufgestellt?

Die Ladeinfrastruktur im Ruhrgebiet wächst stetig, doch die Versorgung ist je nach Stadt unterschiedlich. Während in Metropolen wie Essen und Dortmund bereits viele öffentliche Ladestationen verfügbar sind, gibt es in ländlicheren Gebieten noch Nachholbedarf. Nordrhein-Westfalen investiert weiter in den Ausbau, mit dem Ziel, das Ladenetz flächendeckend auszubauen. Wer dagegen eine eigene Wallbox besitzt, lädt oft günstiger als an öffentlichen Säulen, muss aber eine zusätzliche Investition im vierstelligen Bereich in Kauf nehmen.

Lohnt sich der Umstieg auf Elektromobilität?

Ein wichtiges Argument für den Kauf eines Elektrofahrzeugs ist natürlich seine Emissionsfreiheit und damit der Schutz der Umwelt. Doch wer bereit sein soll, den Preis für ein solches Fahrzeug zu zahlen, braucht meistens weitere Argumente. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen.

Vom Diesel zum Stromer Grafik 2

Ein Hauptargument für den Kauf eines Elektrofahrzeugs sind die geringeren Betriebskosten. Strom ist wesentlich günstiger als fossile Kraftstoffe und auch Kosten für die Wartung fallen deutlich niedriger aus. Als Gegenargument wird häufig die geringere Reichweite aufgeführt – E-Fahrzeuge müssen häufiger und länger laden, was eine gute Planung voraussetzt. Allerdings gibt es auch hier mit dem Hybridfahrzeug Lösungen, das die Vorteile beider Fahrzeugvarianten miteinander kombiniert.

Elektrofahrzeug oder Hybrid: Was passt besser?

Wer den Umstieg auf ein umweltfreundlicheres Fahrzeug plant, muss sich entscheiden: vollelektrisch oder hybrid? Beide Antriebsarten haben ihre eigenen Stärken und sind für unterschiedliche Fahrprofile geeignet.

Ein reines Elektroauto (BEV) fährt ausschließlich mit Strom und muss regelmäßig an einer Ladesäule oder Wallbox aufgeladen werden. Die Reichweite variiert je nach Modell, liegt aber mittlerweile zwischen 300 und 600 Kilometern. Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist oder Zugang zu einer zuverlässigen Ladeinfrastruktur hat, kann mit einem E-Auto nicht nur emissionsfrei, sondern auch besonders kosteneffizient fahren.

Ein Plug-in-Hybrid (PHEV) kombiniert einen Elektromotor mit einem Verbrennungsmotor. Die Batterie ist kleiner als bei einem reinen E-Auto und ermöglicht meist eine elektrische Reichweite von 40 bis 100 Kilometern. Danach übernimmt der Benzin- oder Dieselmotor. Für Vielfahrer oder Menschen, die regelmäßig längere Strecken ohne sichere Lademöglichkeit zurücklegen, kann ein Hybrid eine sinnvolle Alternative sein.

ElektroautoPlug-in-Hybrid
AntriebAusschließlich elektrischKombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor
Reichweite300–600 km (je nach Modell)40–100 km elektrisch, danach Benzin/Diesel
LadenMuss an einer Wallbox oder Ladesäule geladen werdenKann geladen werden, nutzt aber auch Kraftstoff
KostenHöhere Anschaffungskosten, geringere BetriebskostenGünstiger in der Anschaffung, aber höhere Wartungskosten
UmweltfreundlichkeitKeine direkten EmissionenGeringere Emissionen, aber abhängig vom Fahrprofil
EinsatzgebietOptimal für Stadtverkehr und Pendler mit LademöglichkeitBesser für Vielfahrer und Langstrecken, wenn oft geladen wird

Was kostet ein Elektroauto?

Elektroautos sind in der Anschaffung nach wie vor teurer als vergleichbare Benziner oder Diesel. Zwar sind in den letzten Jahren viele neue Modelle auf den Markt gekommen, doch die Preise für Stromer liegen meist über denen herkömmlicher Fahrzeuge. Grund dafür sind vor allem die hohen Kosten für Batterien, die einen großen Teil des Fahrzeugpreises ausmachen.

Kleinere Modelle wie der Dacia Spring oder der Fiat 500e sind bereits ab rund 20.000 Euro erhältlich, während Mittelklassefahrzeuge wie der VW ID.4 oder der Hyundai Ioniq 5 oft zwischen 40.000 und 50.000 Euro kosten. Im Premiumsegment, etwa bei Tesla oder Mercedes, können die Preise schnell auf über 70.000 Euro steigen.

Ein Elektroauto ist in der Anschaffung also nachweislich teurer als ein vergleichbarer Benziner oder Diesel. Trotzdem muss der hohe Preis nicht automatisch dazu führen, dass die Anschaffung eines E-Fahrzeugs aus Kostengründen nicht möglich ist. Mit einem Autokredit können Autokäufer auch E-Fahrzeuge finanzieren. Über einen Vergleich von Autokrediten können sie dabei die besten Konditionen finden und das Elektroauto günstig finanzieren.

Für Elektroautos gibt es zudem oft spezielle Finanzierungsangebote mit besonders günstigen Zinsen oder staatlichen Förderungen, die den Kauf zusätzlich erleichtern. Einige Banken und Hersteller bieten spezielle E-Auto-Kredite an, die von niedrigeren Zinssätzen oder zusätzlichen Vergünstigungen profitieren. Auch Leasing-Modelle können eine attraktive Alternative sein, da sie eine geringere monatliche Belastung ermöglichen und oft Wartung und Versicherung einschließen. Wer sein Elektrofahrzeug nicht klassisch über einen Autokredit finanzieren möchte, kann auch über innovative Alternativen wie Kilometerleasing oder Abo-Modelle nachdenken, die mehr Flexibilität bieten.

Ruhrpott also potenzieller Vorreiter im Bereich E-Mobilität

Letztlich ist klar: Der Ruhrpott hat das Potenzial, eine Vorreiterrolle im Bereich Elektromobilität einzunehmen. Dafür bedarf es jedoch weiterer Anreize, Investitionen und Aufklärung, um die Akzeptanz für umweltfreundliche Alternativen zu steigern und den Wandel vom Diesel zum Stromer nachhaltig zu gestalten.

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