Sie wachsen unscheinbar in Wäldern, Gärten oder am Wegesrand – Pflanzen, die bei unvorsichtigem Umgang tödlich sein können. Doch nicht nur ihre Wirkung, auch ihre Geschichte macht sie faszinierend. Besonders der Gefleckte Schierling hat einen Platz in der düsteren Historie der giftigsten Pflanzen der Welt.
Gefleckter Schierling: Das Gift, das Sokrates tötete
Der Gefleckte Schierling (Conium maculatum) ist eine der berüchtigtsten Giftpflanzen. Bereits in der Antike wurde er gezielt als Hinrichtungsmittel eingesetzt. Der griechische Philosoph Sokrates musste 399 v. Chr. den Schierlingsbecher trinken – ein tödlicher Trank, der Lähmungen und Atemstillstand verursachte.
Die Pflanze ist leicht an ihren weiß-grünen Blüten und rötlich gefleckten Stängeln zu erkennen, doch genau diese Ähnlichkeit zu essbaren Pflanzen wie Petersilie oder Karotten macht sie so gefährlich. Ihr Gift, das Alkaloid Coniin, ist hochwirksam: Schon wenige Blätter oder Samen können einen Menschen töten.
Auch heute kommt es immer wieder zu tragischen Verwechslungen. Wanderer oder unerfahrene Sammler greifen versehentlich zu Schierling, ohne zu wissen, dass die Pflanze selbst in kleinen Dosen tödlich ist.
Die Top 5 der tödlichsten Pflanzen
Neben dem Gefleckten Schierling gibt es viele andere Pflanzen, deren Gifte weltweit gefürchtet sind:
- Tollkirsche (Atropa belladonna):
Ihre schwarzen Beeren sehen harmlos aus, sind aber voller Atropin, das Herz und Nervensystem lähmt. Schon drei Beeren können ein Kind töten. - Rizinus (Ricinus communis):
Aus seinen Samen wird das tödliche Ricin gewonnen, eines der stärksten bekannten pflanzlichen Gifte. Schon wenige Samen können tödlich sein. - Oleander (Nerium oleander):
Dieser Strauch mit seinen schönen Blüten enthält das Gift Oleandrin, das Herzrhythmusstörungen und Tod verursacht. - Eibe (Taxus baccata):
Die Nadeln und Samen dieser Pflanze sind voller Taxin, das tödliche Atemlähmungen hervorrufen kann. - Engelstrompete (Brugmansia):
Ihre exotischen Blüten enthalten Alkaloide wie Scopolamin, die Halluzinationen, Herzstillstand und Tod hervorrufen können.
Faszination und Gefahr: Warum wir giftige Pflanzen schützen sollten
Obwohl diese Pflanzen tödlich sind, spielen sie eine wichtige Rolle in der Natur. Viele Gifte haben in der Medizin ihren Platz gefunden: So wird aus der Tollkirsche Atropin gewonnen, ein wichtiges Medikament in der Augenheilkunde. Auch der Schierling wurde in der Vergangenheit in geringen Dosen gegen Muskelkrämpfe eingesetzt.
Giftige Pflanzen sind ein Mahnmal dafür, wie gefährlich, aber auch faszinierend die Natur sein kann. Ihre Erforschung hilft uns, neue Heilmittel zu entdecken, und erinnert uns daran, mit Respekt und Vorsicht durch die Welt der Pflanzen zu gehen.
Verwendete Quellen:
plantura.garden
dein-wissen24.de
mein-schoener-garten.de