Umweltschutz gewinnt in unserer Zeit immer mehr an Bedeutung und das Bewusstsein für die Folgen des Plastikverbrauchs steigt. Jährlich landen Millionen Tonnen Plastik in unseren Meeren und Böden, was gravierende Auswirkungen auf die Tierwelt und unser Ökosystem hat. Doch der Wandel beginnt im Kleinen: in den eigenen vier Wänden. Der Ruhrpott Kurier hat für Sie einen einfachen Ratgeber zusammengestellt, wie Sie Ihren Haushalt Stück für Stück plastikfrei gestalten können.
Küche: Wo der größte Plastikverbrauch lauert
Die Küche ist ein zentraler Ort im Haushalt, in dem täglich zahlreiche Plastikprodukte verwendet werden. Doch es gibt viele Alternativen:
- Einkauf: Nutzen Sie wiederverwendbare Stoffbeutel, Körbe oder Netze für den Einkauf. Viele Supermärkte bieten mittlerweile auch Unverpackt-Abteilungen an, in denen Sie Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Nüsse in eigene Behälter abfüllen können.
- Verpackungen: Statt in Plastik eingeschweißte Lebensmittel zu kaufen, können Sie vermehrt auf Produkte in Glasbehältern oder Papierverpackungen zurückgreifen. Milch, Joghurt und Säfte gibt es in vielen Bioläden bereits in Pfandgläsern.
- Frischhalten: Plastikfolie ist eines der häufigsten Wegwerfprodukte in der Küche. Bienenwachstücher, wiederverwendbare Silikondeckel oder Schüsseln mit Glasdeckel sind hier die nachhaltigen Alternativen.
Badezimmer: Plastikfrei und dennoch gepflegt
Auch im Badezimmer lässt sich der Plastikkonsum erheblich reduzieren, ohne auf Komfort zu verzichten.
- Zahnbürste: Tauschen Sie die herkömmliche Plastikzahnbürste gegen eine Variante aus Bambus oder Bio-Kunststoff.
- Shampoo & Seife: Flüssigseifen und Shampoos sind oft in Plastikflaschen abgefüllt. Feste Seifen und Shampoobars aus natürlichen Zutaten kommen komplett ohne Verpackung aus und sind genauso ergiebig.
- Hygieneprodukte: Menstruationstassen oder wiederverwendbare Binden und Slipeinlagen aus Stoff sind eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Einwegprodukten. Auch bei Wattestäbchen gibt es mittlerweile Varianten mit Papier- oder Bambusstielen statt Plastik.
Haushalt: Von der Putzroutine bis zur Aufbewahrung
Viele Putzmittel sind nicht nur in Plastik verpackt, sondern enthalten auch Mikroplastik. Doch auch hier gibt es umweltschonende Alternativen:
- Putzmittel: Natron, Essig und Zitronensäure sind natürliche Helfer im Haushalt und können viele chemische Reiniger ersetzen. Es gibt auch ökologische Reinigungsprodukte in Pulverform, die Sie selbst mit Wasser anrühren können.
- Aufbewahrung: Plastikdosen können durch Glasbehälter oder Edelstahldosen ersetzt werden. Wenn Sie unterwegs Snacks mitnehmen möchten, sind wiederverwendbare Bienenwachstücher oder Edelstahl-Lunchboxen eine gute Wahl.
Kleidung: Auch die Textilwahl zählt
Viele Kleidungsstücke bestehen aus synthetischen Fasern wie Polyester oder Nylon – Materialien, die bei jedem Waschgang Mikroplastik ins Wasser abgeben. Eine nachhaltige Garderobe besteht vorwiegend aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Wolle.
- Second-Hand kaufen: Ein plastikfreier Lebensstil bedeutet auch, bewusst auf Fast Fashion zu verzichten. Second-Hand-Shops oder Online-Plattformen bieten Kleidung, die oft in einem sehr guten Zustand ist und keinen zusätzlichen Plastikmüll verursacht.
- Wäsche waschen: Wäschesäcke, wie der Guppyfriend, verhindern, dass Mikroplastik während des Waschens ins Abwasser gelangt.
Spielzeug: Nachhaltig für die Kleinsten
Gerade bei Kinderspielzeug fällt oft viel Plastik an. Doch es gibt mittlerweile viele nachhaltige Alternativen:
- Holzspielzeug: Spielsachen aus Holz sind langlebig, stabil und bieten eine tolle Haptik für Kinder. Viele Spielzeughersteller setzen mittlerweile auf FSC-zertifiziertes Holz und verzichten auf schädliche Lacke.
- Second-Hand-Spielzeug: Auch Spielzeug kann oft gebraucht gekauft werden – das schont Ressourcen und Geldbeutel.
Der Anfang zählt
Natürlich kann nicht von heute auf morgen der gesamte Haushalt plastikfrei gestaltet werden. Doch jeder Schritt in diese Richtung ist ein Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Beginnen Sie in einem Bereich und arbeiten Sie sich Stück für Stück weiter vor. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, langfristig das Bewusstsein für den eigenen Konsum zu schärfen und nachhaltig zu handeln.