Im Islam spielt der Begriff ‚Haqq‘ eine grundlegende Rolle, da er die Wahrheit und die von Allah den Menschen eingeräumten Rechte symbolisiert. ‚Haqq‘ wird häufig als das angesehen, was wahr ist, im Gegensatz zu ‚Baṭil‘, dem Falschen. Diese Unterscheidung ist entscheidend, um die Macht und die Verantwortung zu verstehen, die Allah den Menschen überträgt. Allah ermutigt die Menschen, das ‚Haqq‘ zu begreifen und danach zu leben, da es Auswirkungen auf das Schicksal der Lebenden und der Verstorbenen hat. Der Tag des Gerichts wird kommen, an dem jeder Mensch zur Rechenschaft gezogen wird, ob er das ‚Haqq‘ annimmt oder zurückweist. Im Koran wird immer wieder auf die Rechte der Menschen, die ‚Huquq al ibad‘, hingewiesen, die die Grundlage einer gerechten Gesellschaft bilden. M. Fethullah Gülen beschreibt ‚Haqq‘ als das, was Al-Haqq, der wahre Gott, repräsentiert. In der Geschichte finden sich Hinweise auf Völker wie die Thamud und ‚Ad, die durch ihre Ablehnung des ‚Haqq‘ ins Verderben gestürzt wurden. Um den Tod zu besiegen, ist es wichtig, sich Allah zu unterwerfen und das eigene Leben im Einklang mit dem ‚Haqq‘ zu führen.
Rechte der Menschen im interreligiösen Dialog
Im interreligiösen Dialog spielt die Achtung der Menschenrechte eine entscheidende Rolle. Diese Rechte, inklusive des huquq al ibad, stellen sicher, dass die Überzeugungen und Praktiken aller Individuen respektiert werden. Toleranz und Akzeptanz sind essentielle Werte, die in diesem Kontext gefördert werden müssen, um sozialen Unrecht entgegenzuwirken. Al-Haq und Haq sind Begriffe, die im Dialog eine Brücke zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen schlagen können. Dabei ist die Goldene Regel, die besagt, dass man andere so behandeln soll, wie man selbst behandelt werden möchte, ein zentrales Prinzip für reziprokes Handeln. Ein empathisches Annähern an die Positionen und Ansichten anderer ermöglicht einen offenen Meinungsaustausch. Solch ein sensibles Verständnis ist notwendig, um nicht nur die Unterschiede, sondern auch die gemeinsamen Werte zu erkennen. Religiöse Toleranz fördert eine friedliche Begegnung zwischen den Gläubigen unterschiedlicher Traditionen, was letztlich zu gegenseitiger Achtung führt. Die Lehren von Persönlichkeiten wie Jesus, die zur Mitmenschlichkeit und Respekt aufrufen, sind daher auch im interreligiösen Dialog von großer Relevanz.
Das Wahre und seine Erkennbarkeit
Die Suche nach dem echten Haqq, oder der Wahrheit, ist eine zentrale Aufgabe im Leben jedes Gläubigen. Al-Haaqqa, die Konfrontation mit der Wahrheit am Jüngsten Gericht, fordert die Menschen auf, die Unvermeidlichkeit ihrer Handlungen zu erkennen. Das Verständnis von Al-Haqq im Islam ist nicht nur auf individuelle Glaubensfragen beschränkt, sondern umfasst auch die huquq al ibad, die Rechte von anderen, die in der Schöpfung Allahs verankert sind. Die klare Unterscheidung zwischen haq und batil ist fundamental, um die Richtigkeit des Islams und die Wahrhaftigkeit des Prophetentums zu begreifen. Prophet Muhammad, als letzter Bote Allahs, hat uns durch Koranverse und seine Lehren den Weg gewiesen, um die Wahrheit zu erkennen und zu leben. Engel, als schützende Wesen, begleiten Gläubige auf ihrem Weg zur Erkenntnis der Wahrheit bis zum Tod. Diese Umgebung der Anleitung und des Schutzes fördert das Verständnis. Jeder Mensch hat die Erlaubnis und die Möglichkeit, im Diesseits und im Jenseits zum Himmel zu streben, indem er die Prinzipien von Haqq in seinem Leben anwendet. Die Encodierung der Wahrheit im Herzen ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Belohnung.
Beispiele aus der Geschichte der Thamud
Die Thamūd waren ein Volk, das in der arabischen Halbinsel lebte und im Koran als Beispiel für den Umgang mit Gottes Gesandten erwähnt wird. Sie sind eng verbunden mit dem Volk ʿĀd und dem Propheten Lot, dessen Geschichten dazu dienen, die Warnungen der Propheten zu illustrieren. Diese Erzählungen verdeutlichen den Konflikt zwischen dem Haq, dem Wahren, und dem Batil, dem Falschen. Hochmütig und abweisend gegenüber den Zeichen Gottes, ignorierten die Thamūd die Rechte der anderen und widerstanden dem Ruf zur gerechten Lebensweise. Imam Ibn Kathir hebt in seinen Kommentaren hervor, dass die Ablehnung der Wahrheit, symbolisiert durch Al-Haq, zu ihrem Untergang führte. Diese Geschichten finden auch Parallelen in den biblischen Gesetzestexten, die in der Mischna und Gemara des biblischen Talmud sowie im Jerusalemer Talmud behandelt werden. Solche Erzählungen zeigen die universelle Relevanz des Konzepts des Haqq nehmen, das nicht nur im Islam, sondern auch in anderen religiösen Traditionen von Bedeutung ist. Die Geschichte der Thamūd ist somit ein Beispiel für die Konsequenzen des Missbrauchs von Rechten und das Ignorieren des Wahren.