Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Duisburg hat in Zusammenarbeit mit dem Deichverband Walsum begonnen, Abschnitt für Abschnitt Weidezäune entlang der Wege im Schutzgebiet Rheinaue Walsum zu errichten. Ziel der Maßnahme ist es, besonders sensible Brut und Rastflächen vor Störungen zu bewahren und damit den Vorgaben des europäischen Naturschutzrechts Rechnung zu tragen.
Konkrete Maßnahmen und Zeitplan
Der erste umzäunte Abschnitt liegt im Süden des Schutzgebiets, direkt am Parkplatz Rheinaue an der Königstraße und reicht bis kurz hinter den Modellflugplatz. Die Arbeiten werden abschnittsweise fortgesetzt, eine schrittweise Erweiterung in Richtung Norden ist bis zum nächsten Jahr geplant. Parallel sollen Informationstafeln aufgestellt werden, die über die vor Ort geltenden Regeln informieren.
Warum die Eingriffe erfolgen
Die Rheinaue Walsum beherbergt Lebensräume für störungssensible Vogelarten wie Feldlerche, Wiesenpieper, Wachtelkönig und Grauammer. Im Winter nutzen arktische Gänse die Grünlandflächen als Rastplatz. Nach Angaben der Behörden führen wiederholte Störungen durch Erholungssuchende und Hunde trotz bestehender Wegegebote zu nachweislich verringertem Bruterfolg und verkürzten Rastzeiten.
Mit den Zäunen soll sichergestellt werden, dass die Schutz und Erhaltungsziele nach europäischem Naturschutzrecht, insbesondere nach den Vorgaben der Fauna Flora Habitat Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie, eingehalten werden. Die Behörden betonen, dass der Schutz der ökologisch sensiblen Zonen Vorrang vor Freizeit und Erholung hat.
Ausgleich für Besucherinnen und Besucher
Um das Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Erholungsnutzung zu adressieren, ist am Rand des Schutzgebiets künftig eine Fläche vorgesehen, auf der Hunde auch ohne Leine laufen dürfen. Die Informationstafeln sollen zusätzlich Kontakt und Verhaltensregeln vermitteln.
Weitere Details zu Umfang und Dauer der Absperrungen nannte die Untere Naturschutzbehörde bislang nicht.
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