Immobilienfinanzierung: Worauf man achten sollte

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Thomas Fischer
Thomas Fischer
Thomas Fischer ist ein versierter Journalist, der sich auf Politik und Wirtschaft konzentriert. Mit seiner präzisen Schreibweise und seinem umfassenden Wissen bereichert er die Berichterstattung des Ruhrpott Kurier.

Der Traum vom Eigenheim – für viele Menschen im Ruhrgebiet ist dies nach wie vor eines der wichtigsten Lebensziele. Doch wer sich auf den Weg zur eigenen Immobilie macht, sieht sich schnell mit einem der größten finanziellen Vorhaben seines Lebens konfrontiert: der Immobilienfinanzierung. Die niedrigen Zinsen der letzten Jahre haben diesen Traum für viele zwar erschwinglicher gemacht, doch steigende Preise und zunehmende Zinsunsicherheit stellen künftige Immobilienbesitzer vor große Herausforderungen. Worauf sollte man also besonders achten, wenn es um die Finanzierung des Eigenheims geht?

Eigenkapital als solide Basis

Eine der grundlegendsten Fragen bei der Immobilienfinanzierung lautet: Wie viel Eigenkapital bringe ich mit? Experten empfehlen, mindestens 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises sowie die Nebenkosten, wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklergebühren, aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto günstiger fallen in der Regel die Zinskonditionen aus, da das Risiko für die Bank sinkt. Wer über zu wenig Eigenkapital verfügt, zahlt oft höhere Zinsen oder bekommt möglicherweise gar keinen Kredit.

Der richtige Zeitpunkt

Der Zeitpunkt der Kreditaufnahme ist entscheidend für die Höhe der Zinsbelastung. Gerade in Zeiten steigender Zinsen – wie wir sie derzeit erleben – lohnt es sich, auf eine möglichst lange Zinsbindung zu setzen. Die Zinsbindung legt fest, wie lange der vereinbarte Zinssatz stabil bleibt. Üblich sind Laufzeiten von 10, 15 oder 20 Jahren. Je länger die Zinsbindung, desto teurer kann der Kredit zwar insgesamt werden, doch bietet sie Schutz vor zukünftigen Zinserhöhungen.

Die Höhe der Tilgung macht den Unterschied

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tilgung. Üblich ist eine anfängliche Tilgungsrate von 2 bis 3 Prozent. Wer schneller schuldenfrei sein möchte, sollte allerdings eine höhere Tilgungsrate wählen. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist es ratsam, eine höhere Tilgung von beispielsweise 4 oder 5 Prozent zu wählen, um den Kredit schneller abzubezahlen und somit Zinsen zu sparen. Ein flexibler Kreditvertrag, der Sondertilgungen erlaubt, kann dabei von Vorteil sein.

Nebenkosten nicht vergessen

Neben dem reinen Kaufpreis fallen bei einem Immobilienkauf zahlreiche Nebenkosten an. Dazu zählen die Grunderwerbsteuer, die in Nordrhein-Westfalen bei 6,5 Prozent des Kaufpreises liegt, Notarkosten sowie gegebenenfalls Maklergebühren. Diese Nebenkosten können je nach Immobilie schnell mehrere zehntausend Euro betragen und sollten daher von Anfang an in die Finanzplanung einfließen.

Förderung und Zuschüsse prüfen

Auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, als würden sich die Finanzierungskosten stapeln, gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten. Besonders die staatliche Förderbank KfW bietet zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für energieeffizientes Bauen oder den Kauf von Bestandsimmobilien. Zusätzlich können regionale Förderprogramme genutzt werden. Eine Beratung bei der eigenen Hausbank oder einem unabhängigen Finanzberater kann hier wertvolle Tipps liefern.

Absicherung für den Notfall

Wer einen Immobilienkredit aufnimmt, geht eine finanzielle Verpflichtung für viele Jahre, oft Jahrzehnte, ein. Umso wichtiger ist es, sich gegen unvorhersehbare Ereignisse wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit abzusichern. Eine Risikolebensversicherung, die im Todesfall den Kredit abdeckt, oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann sinnvoll sein, um die Familie oder den Partner vor einer finanziellen Katastrophe zu schützen.

Die richtige Beratung

Abschließend ist eine fundierte Beratung das A und O. Banken, Bausparkassen und unabhängige Finanzberater bieten umfassende Informationen und Vergleichsmöglichkeiten an. Wer sich gut beraten lässt und unterschiedliche Angebote einholt, kann sich nicht nur günstigere Konditionen sichern, sondern auch versteckte Kosten vermeiden.

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