Krise im Pott: Warum hinken Dortmund, Bochum und Schalke den Erwartungen hinterher?

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Oliver Braun
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Oliver Braun ist ein erfahrener Reporter mit einer Vorliebe für investigative Recherchen und sportliche Themen. Seine fundierten Berichte bringen Licht in komplexe Themen und halten die Leser stets informiert.

Ob Borussia Dortmund, der VfL Bochum und Schalke 04 – die drei traditionsreichen Fußballvereine aus dem Ruhrpott starteten, wie immer, mit großen Träumen der fans in die neue Saison. Während Dortmund nach dem Erreichen des Champions-League-Finals im neuen Jahr auch in der heimischen Bundesliga wieder an der Spitze mitmischen wollte, strebte der VfL Bochum nach der Relegation vor allem nach einer Saison ohne Abstiegssorgen.

Bei Schalke 04, das nach dem Abstieg vor einem Jahr in der 2. Bundesliga spielt, hofften viele Fans nach einer enttäuschenden Premierensaison im „Unterhaus“ zumindest auf das Mitmischen ihres Vereins im Aufstiegskampf in dieser Saison. Doch bereits nach wenig absolvierten Spielen befinden sich alle drei Klubs in mehr oder weniger schweren Krisen.

Frust statt Euphorie: Dortmund schon wieder auf dem Weg in die Krise?

Die anfängliche Euphorie bei Borussia Dortmund, die nach dem Trainerwechsel zu Nuri Şahin da war, ist längst verflogen. Stattdessen herrschen Frust und Ernüchterung, denn die gegenwärtigen Probleme des BVB sind größer als gedacht. Die 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart hat die Schwächen des Teams schonungslos offengelegt und den Druck auf Mannschaft und Trainer enorm erhöht.

Doch die Pleite in Stuttgart ist nicht der alleinige Grund für die enttäuschende Stimmung. Vielmehr zeigt sich, dass die Selbstverständlichkeit, die feste Nr. 2 im deutschen Fußball zu sein, auch in dieser Saison bei weitem nicht gegeben ist.

Schon vor dem Spiel gegen den VfB war Dortmund nicht mehr der klare Favorit. So sahen die Buchmacher Stuttgart leicht im Vorteil, was verdeutlicht, dass der BVB generell nicht mehr als unantastbarer erster Verfolger vom FC Bayern München gesehen wird. In solch engen Partien sollte man im Vorhinein die Anbieter von Sportwetten vergleichen, um maximal lukrative Quoten zu erzielen. Maximalen Erfolg will natürlich auch der BVB, trotz anfänglicher Schwierigkeiten.

Gründe für die frühe Krisenstimmung: Neu-Trainer Sahin im Mittelpunkt der Kritik

Zurückzuführen ist die frühe Krisenstimmung bei Borussia Dortmund auf eine Reihe von Gründen. Im Mittelpunkt steht allerdings früh der neue Trainer Nuri Şahin. Trotz der Bemühungen, endlich langfristig Ruhe auf der Trainerposition zu schaffen, gibt es im Umfeld des Vereins bereits intensive Diskussionen über Neu-Trainer Şahin und dessen Entscheidungen.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die Abwehr, die vor allem nach der herben Niederlage gegen Vizemeister Stuttgart zur großen Sorge wurde. Der Verein hatte im Sommer die Möglichkeit, durch den Verkauf von Niclas Füllkrug an West Ham United finanziellen Spielraum für Verstärkungen zu schaffen, ließ jedoch die dringend notwendige Baustelle in der Defensive offen. Stattdessen investierte Dortmund rund 30 Millionen Euro in Maximilian Beier, der in den ersten Spielen nahezu keinerlei Spielzeit erhielt.

Darüber hinaus werden Entscheidungen von Şahin kritisiert, Leistungsträger auf ungewohnte Positionen zu verschieben. Derartige Entscheidungen erfordern nicht nur Selbstbewusstsein, sondern können auch leicht zum Bumerang werden, wenn die Resultate ausbleiben.

In Anbetracht der bisherigen Leistungen drohen sich um Şahin ähnliche Diskussionen zu entwickeln wie um Vorgänger Terzić. Der neu zusammengestellte Kader wird in der hochkompetitiven Bundesliga nicht viel Zeit bekommen, in Form zu kommen.

Zurück im Abstiegskampf: Große Sorgen um den VfL Bochum

Deutlich akuter ist die aktuelle Lage bereits beim VfL Bochum. Nach dem dritten Klassenerhalt in Folge, der in der vergangenen Saison auf die knappste Art und Weise in der Relegation gesichert wurde, steht der Verein erneut vor der großen Herausforderungen, um auch im kommenden Jahr wieder in der höchsten Spielklasse im deutschen Fußball spielen zu dürfen.

Trotz des Verbleibs in der Bundesliga musste die Mannschaft von Trainer Peter Zeidler den Abgang wichtiger Stammspieler wie Takuma Asano, Patrick Osterhage und insbesondere Kevin Stöger verkraften. Alles ehemalige Leistungsträger, die eine zentrale Rolle im Team spielten und deren Abgänge die Qualität des Kaders enorm beeinträchtigen.

Die neu formierte Elf muss erst einmal zusammenwachsen, was in Anbetracht der späten Transfers eine besonders schwierige Aufgabe darstellt. Die Verantwortlichen des Vereins hegen zwar die Hoffnung, dass die neuen Spieler in Zukunft noch den erhofften Unterschied ausmachen können und der VfL Bochum diesmal direkt den Klassenerhalt sichern kann, bisher sieht die Realität jedoch düster aus.

Der Klub gehört – mal wieder – zu den heißesten Abstiegskandidaten. Das hat mittlerweile fast schon Tradition, ähnlich wie der verkorkste Saisonstart. Bochum hat seit dem Wiederaufstieg im Jahr 2021 viermal den Saisonstart verschlafen und findet sich so immer wieder frühzeitig auf den Abstiegsrängen wieder.

Kein Wunder also, dass der Druck auf Trainer Zeidler bereits früh in der Saison wächst. In dieser angespannten Situation sind die kommenden Spiele entscheidend, um der anhaltenden Krisenstimmung zu entkommen.

Von Krise zu Krise: Schalke 04 auf der Suche nach Stabilität und Erfolg

Man könnte fast sagen: Natürlich befindet sich auch der FC Schalke 04 in der Krise. Nach den vergangenen Jahren ist die aktuelle Situation der Knappen nur ein weiteres Kapitel in der turbulenten Geschichte des Vereins. Noch vor Saisonbeginn hatte Vereinsboss Matthias Tillmann die Fans um Geduld gebeten, um einen nachhaltigen Aufbau zu ermöglichen.

Doch nur zwei Monate und sieben Spiele später hat der Verein den nächsten radikalen Schnitt im Führungspersonal vollzogen: Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots wurden entlassen, nachdem die Mannschaft in der 2. Bundesliga mit lediglich vier Punkten aus sechs Partien enttäuschend gestartet war. Die 3:5-Niederlage nach 3:0-Führung gegen den SV Darmstadt 98 war der letzte Auslöser für diese drastischen Personalentscheidungen.

In die neue Saison war Schalke 04 erneut mit großen Erwartungen gestartet, nachdem man sich in der vergangenen Spielzeit gerade so aus der Abstiegszone retten konnte. Der Umbruch im Kader war umfassend und hatte das Ziel, ein schlagkräftiges Team zu formen, das im oberen Tabellendrittel mitspielen kann. Doch die Defensive zeigt sich von Beginn an wackelig.

Kombiniert mit internen Konflikten zwischen Ex-Trainer Geraerts und Direktor Profifußball Ben Manga führten die Fehler in der Kaderplanung und die andauernd schwierige Lage im Bereich Finanzen schnell zu einer immer angespannteren Atmosphäre im Verein. Die Abgänge von ehemaligen Schlüsselspielern wie Marius Müller, Assan Ouédraogo und Simon Terodde haben das Teamgefüge deutlich belastet. Sie leisteten nicht nur sportlich, sondern auch menschlich einen wertvollen Beitrag, und ihre Abwesenheit ist nun sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine spürbar.

In der gegenwärtigen 2. Bundesliga, die wohl so viele Aufstiegsaspiranten wie nie zuvor aufweist, unter großem Erfolgsdruck. Dementsprechend geht es für die Königsblauen in den kommenden Wochen darum, mit dem neuem Trainer eine erneute Aufbruchsstimmung zu entfachen. Andernfalls droht die Mannschaft, im Mittelfeld der Tabelle festzuhängen oder sogar erneut in den Abstiegskampf der 2. Bundesliga zu rutschen.

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