Die jüngste Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni hat weitreichende Auswirkungen auf Sparer und Kreditnehmer. Während die Zinsen für Tages- und Festgeldkonten spürbar gesunken sind, bleiben die Zinsen für Kreditnehmer größtenteils unverändert oder sind sogar gestiegen.
Die Zinslandschaft hat sich verschoben, so zahlen überregionale Banken im Durchschnitt 1,69% Zinsen für Tagesgeld, während Sparkassen nur 0,62% bieten. Ein Beispiel: Bei einer Anlage von 5.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto können derzeit 2,06% Zinsen erzielt werden.
Viele Banken haben die Leitzinssenkung bereits an die Sparer weitergegeben, was zu einem allgemeinen Rückgang der Zinsen auf Sparprodukten geführt hat. Auch die Zinsen auf Festgeldkonten sind langsam gesunken, während bei Krediten nur geringe Zinsbewegungen zu verzeichnen sind. Insbesondere Dispo- und Ratenkredite zeigen unterschiedliche Entwicklungen.
Es ist zu beobachten, dass Banken die Zinssenkungen der EZB unterschiedlich schnell an ihre Kunden weitergeben. Sparer haben jedoch weiterhin die Möglichkeit, attraktive Zinssätze für Tages- und Festgelder zu finden. Auf der anderen Seite sind Kreditnehmer mit schwächerer Bonität gezwungen, höhere Zinsen zu zahlen, was die Kluft zwischen Sparern und Kreditnehmern weiter vertieft.