Der Purismus ist eine künstlerische Strömung, die zwischen 1918 und 1925 aufkam und die französische Malerei sowie Architektur maßgeblich beeinflusste. Diese Bewegung wurde von Amédée Ozenfant und Charles Edouard Jeanneret, besser bekannt als Le Corbusier, initiiert. Sie entwickelten eine ästhetische Theorie, die aus einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Kubismus hervorging und den Namen Purismus erhielt. Der Purismus hob die geometrischen Formen und Winkel von Objekten hervor und reduzierte das Motiv auf diese grundlegenden Beziehungen. Farben wurden verwendet, um einen einheitlichen Gesamteindruck zu schaffen. Diese „reinen“ Formen schlossen ihre wesentlichen Eigenschaften ein und waren von jeglicher symbolischen Bedeutung befreit.
Der Purismus spiegelte die optimistischen Einstellungen der Nachkriegszeit des Wiederaufbaus wider, in der Frankreich daran arbeitete, seine Industrien und kriegszerstörten Länder wieder aufzubauen. Die Theorien der Bewegung umfassten die industrielle Produktion des Maschinenzeitalters und blickten auf eine Ära des Wohlstands und der Gesundheit für die Massen voraus. Der Purismus wurde in allen Bereichen der Kunst, einschließlich Malerei, Design und Architektur, angewendet.
Historischer Kontext und Ursprünge des Purismus
Der Purismus war eine künstlerische Bewegung des 20. Jahrhunderts, die sich durch eine Betonung von Einfachheit, Klarheit und geometrischen Formen auszeichnete. Der Purismus entstand als Reaktion auf den Neoklassizismus und den Kubismus und hatte seine Wurzeln in der Malerei und Architektur.
Purismus in der Malerei
In der Malerei zeichnete sich der Purismus durch die Verwendung von simplifizierten Formen und die Beschränkung auf wenige Farben aus. Die Maler des Purismus bevorzugten klare Linien und geometrische Formen wie Kreise und Kurven. Bekannte Vertreter der puristischen Malerei sind Amédée Ozenfant, Le Corbusier, Fernand Léger und Juan Gris.
Purismus und Architektur
In der Architektur war der Purismus eine Reaktion auf den historischen Baustil und die Ornamentik. Die Architekten des Purismus bevorzugten klare geometrische Formen und eine beschränkte Farbwahl. Der Purismus wurde in der Architektur zum Teil als Teil des klassischen Modernismus angesehen. Bekannte Vertreter des puristischen Architekturstils sind Le Corbusier und Jacques Lipchitz.
Purismus nach dem Ersten Weltkrieg
Der Purismus entstand in einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit. Nach dem Ersten Weltkrieg war Frankreich ein kriegszerstörtes Land und die Menschen sehnten sich nach Ordnung und Stabilität. Der Purismus bot eine Möglichkeit, die Welt in geordnete und klare Formen zu bringen.
Der Purismus wurde erstmals im Jahr 1918 mit dem Manifest „Après le cubisme“ von Charles-Edouart Jeanneret (Le Corbusier) und Amédée Ozenfant begründet. Das Manifest forderte eine Rückkehr zu den Idealen der Antike und des Platonschen Staates. Die puristischen Künstler strebten nach einer idealistischen Perspektive und wollten die Welt in geordnete und klare Formen bringen.
Der Purismus hatte großen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts und beeinflusste auch die Architektur. Der puristische Stil wurde auf der Internationalen Ausstellung für Dekorative Künste in Paris im Jahr 1925 präsentiert. Der Pavillon de l’Esprit Nouveau, der von Le Corbusier und Ozenfant entworfen wurde, war ein Beispiel für die Anwendung des puristischen Stils in der Architektur.
Insgesamt war der Purismus eine Bewegung, die sich auf die Vereinfachung und Klärung von Formen und Strukturen konzentrierte. Der puristische Stil wurde als Teil einer größeren Bewegung angesehen, die sich gegen die Überfrachtung und Ornamentik des historischen Baustils wandte. Der Purismus hatte großen Einfluss auf die Kunst und Architektur des 20. Jahrhunderts und wird heute noch als wichtiger Teil der modernen Kunstgeschichte angesehen.
Purismus und Technologie
Die Maschinenästhetik
Purismus wurde stark von der Technologie des modernen Maschinenzeitalters beeinflusst. Die Künstler der Bewegung waren von der Ästhetik der Maschinen fasziniert und versuchten, diese in ihre Kunstwerke zu integrieren. Die Maschinenästhetik des Purismus ist durch klare, geometrische Formen und eine Betonung der Effizienz und Rationalität gekennzeichnet. Die Kunstwerke waren oft von der Massenproduktion und Standardisierung inspiriert und zeichneten sich durch eine harmonische Balance und eine rhythmische Komposition aus.
Die Maschinenästhetik des Purismus spiegelte auch die Vorstellung wider, dass die moderne Technologie eine neue Form der Kunst hervorbringen würde. Die Künstler glaubten, dass die Maschine als kreative Kraft betrachtet werden könnte und dass die Regeln und Logik der Maschine auf die Kunst übertragen werden könnten. Die Kunstwerke des Purismus waren somit auch ein Ausdruck der mechanischen Evolution und des Fortschritts der modernen Technologie.
Design und Einrichtung
Die Maschinenästhetik des Purismus fand auch in der Gestaltung von Objekten des täglichen Gebrauchs wie Flaschen und Gitarren sowie in der Einrichtung von Innenräumen Anwendung. Die Designer des Purismus strebten nach effizienten und wissenschaftlichen Designs, das auf den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft basierte. Die Objekte wurden oft aus standardisierten industriellen Materialien hergestellt und zeichneten sich durch klare geometrische Formen und eine Betonung der Plastizität aus.
Die Einrichtung von Innenräumen wurde ebenfalls von der Maschinenästhetik des Purismus beeinflusst. Die Künstler strebten nach einer harmonischen Balance zwischen den Objekten und einer rhythmischen Komposition der geometrischen Formen. Die Möbel und Einrichtungsgegenstände waren oft aus standardisierten industriellen Materialien gefertigt und zeichneten sich durch eine Betonung der geometrischen Formen aus.
Insgesamt war der Purismus eine Bewegung, die stark von der Technologie und der Ästhetik des modernen Maschinenzeitalters beeinflusst wurde. Die Künstler strebten nach einer effizienten und wissenschaftlichen Kunst, die auf den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft basierte, und versuchten, die Regeln und Logik der Maschine auf die Kunst zu übertragen. Die Maschinenästhetik des Purismus führte zu einer neuen Form der Kunst und des Designs, die auf der Massenproduktion und Standardisierung basierte und die geometrischen Formen und Plastizität betonte.