In der Theaterszene Deutschlands vollziehen sich signifikante Veränderungen, die das traditionelle Bühnen-Ranking erschüttern. Ein alarmierender Rückgang der Inszenierungen von Goethes zeitlosem Werk ‚Faust‘ markiert einen Wendepunkt, während gleichzeitig Büchners ‚Woyzeck‘ triumphierend die Spitze erobert. Dieser dramatische Wechsel spiegelt die wachsende Präsenz zeitgenössischer Dramatik wider und verdeutlicht die anhaltende Dominanz von Mozart, Wagner und Verdi im Musiktheater.
In der aktuellen Saison 2022/23 wurden lediglich 8 Neuinszenierungen von ‚Faust‘ präsentiert, während ‚Woyzeck‘ mit eindrucksvollen 24 Aufführungen die Theaterlandschaft beherrscht. Die Triumphzüge von Mozart, Wagner und Verdi setzen sich fort, indem sie die Liste der meistgespielten Werke im Musiktheater dominieren.
Ein Lichtblick sind die gestiegenen Publikumszahlen, die in der Saison 2022/23 einen Höchststand von 18.586.302 Besuchern in Deutschland erreichten. Dennoch lässt sich nicht übersehen, dass das Musiktheater seit 2018/19 ein Viertel seines Publikums verloren hat.
Die Veränderungen in der Theaterlandschaft setzen einen klaren Trend: Traditionelle Klassiker weichen zeitgenössischen Stoffen und neuen Inszenierungen. Es ist an der Zeit, die aktuellen Entwicklungen zu reflektieren und daraus wichtige Schlüsse für die Auswahl und Inszenierung zukünftiger Stücke zu ziehen.